Liebe TuS-Mitglieder, Freunde und Interessierte am Geschehen in unserem Verein,
wir alle blicken auf ein in vielerlei Hinsicht außergewöhnliches Jahr zurück. Corona hält uns in seinem Bann und so können wir nur sehr wenig über sportliche Aktivitäten und Erfolge berichten.
Leider musste in diesem Jahr auch die für Oktober geplante Mitgliederversammlung ausfallen; wir haben intern verschiedene Varianten zur Durchführung (u.a. virtuell) geprüft. Allerdings sind wir zu dem Schluss gekommen, dass wir dem großen Interesse am Vereinsleben und den anstehenden Entscheidungen – hier ist insbesondere die Abstimmung über die geplante Satzungsneufestsetzung zu nennen – in diesem Format nicht gerecht werden können. Da in 2020 keine Vorstandswahlen anstehen und durch das Ausfallenlassen dem Verein kein Schaden entsteht, haben wir uns für den vom Dachverband BLSV aufgezeigten Weg entschieden, nämlich nach Zustimmung im Vereinsausschuss die Mitgliederversammlung auszusetzen und stattdessen so früh wie möglich in 2021 stattfinden zu lassen.
Bis dahin hoffen wir, euch mit diesen Zeilen zumindest einigermaßen auf dem Laufenden zu halten.
Nach einer mit ca. 250 Personen sehr gut besuchten und spannenden Mitgliederversammlung im Dezember 2019 nahm der dort neu gewählte Vorstand -bestehend aus Maria Hanika (Kassierin), Karin Kunze (2. Vorsitzende) und Alexander Westphal (1. Vorsitzender)- seine Arbeit auf. Eine der ersten Amtshandlungen war die personelle „Vervollständigung“: Mit Klaus-Peter Blume konnte ein engagiertes Mitglied (selbst zudem in der Abteilung „Jedermannsport“ als Abteilungsleiter aktiv) in den Vorstand berufen werden. Darüber hinaus hat sich Manfred Kristian bereit erklärt – wie bereits einige Jahre zuvor -, die Sportstättenorganisation für den Verein in gewohnt professioneller und engagierter Form wieder zu übernehmen; hierzu erteilte der Vorstand entsprechende Handlungsvollmachten.
Die Abteilungsleiter gaben uns in einer ersten Kennenlernrunde im Januar die Wünsche mit, die Organisation der Geschäftsstelle zu überarbeiten und den Internet-Auftritt des Vereins mit etwas Leben zu füllen.
Zusätzlich setzten wir vom Vorstand uns für 2020 die Ziele, uns umfassend in alle Belange des Vereins einzuarbeiten, Transparenz bei den Finanzen zu erlangen und eine Satzungsneufestsetzung zu erarbeiten, die auch den Antrag auf Einführung eines Ältestenrats enthält.
Einarbeitung
Wichtig für uns war hier eine geordnete Übergabe der Aktivitäten des vorigen Vorstands. Diese fand Anfang des Jahres in konstruktiver Atmosphäre statt. Neben vielen Informationen zum laufenden Tagesgeschäft, erhielten wir darüber Kenntnis, dass die langjährige Steuerberaterin des Vereins im November 2019 die Zusammenarbeit von sich aus beendet hatte. Ein weiterer wesentlicher Übergabeaspekt war die Information zu gerade laufenden sogenannten „Statusfeststellungsverfahren“ für einige beim Verein tätigen Übungsleiter; hierzu war in 9/2019 die Leistung eines Rentenberaters beauftragt worden.
Maria Hanika begann nun umgehend mit der Suche nach einem zu uns passenden Steuerbüro. Nach Abwägung aller relevanter Aspekte (Kosten, Erreichbarkeit, Tooling) entschieden wir uns für die Germania Steuerberatungsgesellschaft (Landau a.d. Isar). Rückblickend können wir sagen, dass dies die richtige Entscheidung war; unser dortiger Ansprechpartner ist sehr engagiert, immer erreichbar und hat sich nun umfassend in die Finanzen des TuS eingearbeitet.
Mit den Statusfeststellungsverfahren setzte sich Klaus-Peter Blume auseinander. Unter Mithilfe der Abteilungsleiter galt es, manche Dokumente zusammenzutragen, sich mit dem Rentenberater abzustimmen und sukzessiv Fall für Fall einer Klärung zuzuführen. Diese teilweise mühevolle Tätigkeit haben wir nun aber fast abgeschlossen, es ist wohl noch eine letzte Unklarheit zu beseitigen, dann hoffen wir, einen für den Verein positiven Abschluss melden zu können.
Finanzen
Da der Verein zu Beginn des Jahres mit manchen Buchungen im Rückstand war, fiel die Einarbeitung in die bestehende Finanzsituation und die Erarbeitung eines Budgetplans 2020 nicht ganz leicht.
Maria Hanika engagierte sich hier ungemein und trug maßgeblich dazu bei, dass der Vorstand Transparenz und Planungssicherheit hat. Leider hat sich Maria recht bald entschieden, das Amt des 1. Kassiers nicht weiter auszufüllen; derzeit ist hier Karin Kunze satzungskonform in die Bresche gesprungen, nachdem es nicht gelungen war, das Amt im Vereinsausschuss neu zu besetzen.
Der Kassenbericht für 2019 ist inzwischen vollständig und konnte von unseren Kassenprüferinnen Christa Widhammer und Simone Herrlich positiv bewertet werden; einer Empfehlung zur Entlastung der Kassenführung 2019 steht somit nichts im Weg.
Was das Jahr 2020 anbelangt, erwarten wir einen geringfügig positiven Jahresabschluss auf Ebene des Gesamtvereins. Die vereinbarten Abteilungsförderungen werden komplett ausgezahlt. Eine Auszahlung von Sonderförderungen erscheint zum jetzigen Zeitpunkt allerdings unwahrscheinlich; nicht vorhersehbare Einmaleffekte (insbesondere Restrukturierungskosten für die Geschäftsstelle, Beraterkosten im Zusammenhang mit dem Statusfeststellungsverfahren sowie Weiterleitung von Zuschüssen der Stadt Bad Aibling an die Abteilungen) mussten verkraftet werden.
Für das Jahr 2021 erarbeiten wir derzeit die Budgetplanung. Leider beobachten wir (vermutlich Corona-bedingt) einen verstärkten Anstieg bei den Mitgliedschaftskündigungen. Daher wird die Planung eher „defensiv“ ausfallen müssen, auch wenn wir weiterhin davon ausgehen, dass unsere Mitgliederzahl deutlich über 2000 bleiben wird.
Besonders erfreulich hinsichtlich der Finanzen war in diesem Jahr die tatkräftige Unterstützung in Sachen Vereinsförderung durch die Regierung (Verdoppelung der Fördermittel). Darüber hinaus haben wir uns über ein „Gewinner“-Schreiben der Sparkasse gefreut; einige Abteilungen hatten Beiträge zu einer Bewerbung für eine Verlosung von finanzieller Unterstützungsleistung geliefert – und wir haben gewonnen! Es ging hier um 3.000,- Euro, die wir paritätisch auf die teilnehmenden Abteilungen verteilen werden – manchmal muss man auch Glück haben!
Geschäftsstelle
Im Laufe des vergangenen Jahres konnten wir die Tätigkeit unserer Geschäftsstelle weiter optimieren. So sind wir dem Wunsch vieler nachgekommen und bieten nun wieder pro Woche und fast das ganze Jahr durchgängig je eine Vor- und eine Nachmittagsöffnungszeit an (Mo. 9-11 Uhr, Mi. 17-19 Uhr). Ingrid Kumeth als neue Kraft und die erfahrene Doris Heigl bekommen für ihre Arbeit von allen Seiten Bestnoten – wir haben hier ein sehr engagiertes, leistungsstarkes, professionelles und sympathisches Team.
Um die Abläufe besser zu unterstützen, haben wir die IT-Struktur überarbeitet: Mails und Dateien sind nun von außerhalb der Geschäftsstelle zugreifbar in der Cloud gespeichert, die Rechner-HW wurde deutlich modernisiert und wesentlich schneller, unsere „lebenswichtigen“ Geräte haben wir einer Generalüberholung unterzogen.
Satzungsneufestsetzung
Für unsere aktuelle Satzung vom November 2016 stand aus mehreren Gründen eine Überarbeitung an. Dies hatte schon der vorhergehende Vorstand in 2019 in Angriff genommen. In 2020 sollte die Mitgliederversammlung (MV) über die seit Mitte Juni 2020 fertiggestellte Neufassung abstimmen.
Nicht nur die eine oder andere steuerrechtlich abgesicherte Formulierung zur Sicherung der Gemeinnützigkeit (vorab bestätigt vom Finanzamt am 5.5.2020) gab Anlass zur Überarbeitung, Bedarf für Ergänzungen war auch aus Datenschutzgründen gegeben.
Außerdem hatte die Mitgliederversammlung bis jetzt noch keine Gelegenheit, über den Antrag eines Mitglieds aus 2018 auf Einrichtung des neuen Vereinsorgans „Ältestenrat“ abzustimmen.
Grundlage für die Neufassung war meist die Mustersatzung des BLSV. Aber auch aus der Prüfung durch eine vom BLSV empfohlene Rechtsanwaltskanzlei (abgeschlossen am 19.6.2020) sind neue Formulierungen entstanden.
Die wesentlichen Satzungsneuerungen, die der Vorstand den Mitgliedern vorschlägt, sind:
- Nicht der Vorstand selbst sondern der Vereinsausschuss entscheidet in Zukunft über eine entgeltliche Vereinstätigkeit des Vorstands.
- In Zukunft wird die Vollmacht des Vorstands im Innenverhältnis zum Verein durch die neu eingeführte Finanzordnung beschränkt. Über die Finanzordnung entscheidet die Mitgliederversammlung.
- Bei Beschlüssen wird die erforderliche Mehrheit nicht mehr gegen die Anzahl der anwesenden Stimmberechtigten sondern gegen die Anzahl der abgegebenen gültigen Stimmen ermittelt. Enthaltungen spielen bei der Ermittlung keine Rolle mehr. Diese neue Form schlagen nicht nur das Bundesinnenministerium und der BLSV vor, sie ist auch eine Lehre aus der MV Ende 2019.
- Der Vereinsvorstand besteht in Zukunft aus den in der MV gewählten drei Vorsitzenden und den nicht stimmberechtigten, vom gewählten Vorstand berufenen Beisitzern.
- In die Satzung integriert wurde das neue Vereinsorgan „Ältestenrat“. Seine Aufgabe ist es, bei vereinsinternen Streitigkeiten zu vermitteln und Lösungen zu empfehlen. Darüber hinaus kann er auf Bitte eines Vereinsorgans eine besondere Aufgabe annehmen, muss dies aber nicht. Der Ältestenrat hat das Recht, informiert und gehört zu werden, kann aber keinem Vereinsorgan eine Weisung erteilen.
- Abteilungen können in Zukunft selbst bestimmen, ob ihre Mitglieder unter 16 Jahren in den Abteilungsversammlungen ein Stimmrecht besitzen, das dann aber nur vom gesetzlichen Vertreter wahrgenommen werden darf.
- Der immer umfangreicher gewordene Paragraph zum Datenschutz wurde gemäß Entschlackungstipp des prüfenden Rechtsanwaltes komplett in eine Datenschutzordnung verschoben.
Da die Vereinsordnungen auf der Satzung aufbauen, wurden bis auf die Ehrenordnung auch alle Ordnungen überarbeitet. Bis auf die Finanzordnung werden alle Ordnungen weiterhin vom Vereinsausschuss erlassen. Über die Finanzordnung beschließt die Mitgliederversammlung. Der Satzungsentwurf, die überarbeiteten Ordnungen sowie Erläuterungen können hier eingesehen werden.
Wahlen zum Ältestenrat
Falls die nächste Mitgliederversammlung dem Vorschlag zur neuen Satzung und auch der Einrichtung eines Ältestenrates zustimmt, werden gleich danach die Wahlen zur Besetzung des Ältestenrates stattfinden. Die Aufgaben und Rechte des Organs „Ältestenrat“ wurden weiter oben schon beschrieben. Zu besetzen sind bis zu 5 Positionen für eine Amtszeit von 4 Jahren.
Kandidieren kann jedes Mitglied über 50 Jahre, das weder dem Vorstand noch dem Vereinsausschuss angehört und das seit mindestens 20 Jahren Vereinsmitglied oder mindestens 10 Jahre lang im Vorstand einer Abteilung gewesen ist. Kandidatenvorschläge können dem Vorstand schon jetzt mitgeteilt werden.
Internetauftritt
Der Bitte der Abteilungsleiter nach „Belebung“ unserer Vereins-Homepage (www.tus-bad-aibling.de) konnten wir in diesem Jahr nur bedingt nachkommen. Zwar sind wir inzwischen ohne kostenpflichtige Hilfe unseres diesbezüglichen Partners in der Lage, einfache Änderungen und Ergänzungen durchzuführen, haben aber andererseits nicht die Möglichkeit, eine Überarbeitung/Modernisierung im großen Stil eigenständig durchzuführen. Zum Glück haben unsere Abteilungen tolle und lebendige Internet-Auftritte, auf die wir verlinken. Dennoch werden wir in 2021 das Thema „Internetpräsenz“ aufgreifen, um uns die nächsten Schritte hierzu zu überlegen.
Ausblick
Wie bereits erwähnt, war 2020 kein Jahr des Sports sondern der Pandemie. Es ist und bleibt bewundernswert, wie wir uns alle gerüstet haben, um der Situation bestmöglich zu begegnen. Die Professionalität, mit der Hygienekonzepte im Verein und in den Abteilungen erarbeitet, (fast wöchentlich) angepasst und umgesetzt wurden, war beeindruckend! Es gab viele Initiativen, unsere Mitglieder auch in Zeiten von Lockdowns zu erreichen; virtuelle Trainingseinheiten wurden angeboten und im Hauptverein und den Abteilungen wurden – sicher zum ersten Mal in der Geschichte des TuS – Videokonferenzen genutzt, um Abstimmungen zu erzielen und das Vereinsleben nicht gänzlich stillstehen zu lassen. Viele Abteilungen haben trotz Lockdown immer wieder tolle Lebenszeichen in der örtlichen Presse gesendet. Wir haben gelernt, wie wir „im Falle eines Falles“ Kurzarbeitergeld und Überbrückungshilfen beantragen können und auch, uns in anderen Bereichen zu arrangieren ….
Der große Wunsch des Vorstands ist es aber natürlich, in 2021 wieder Normalität zu erleben. Wir freuen uns auf volle Trainingsveranstaltungen, tolle Wettkämpfe in allen Abteilungen, Erfolge der TuS-Athleten und Spaß bei all denen, die Sport „nur“ als liebenswerte Freizeitbeschäftigung betrachten.
Karin, Klaus-Peter und ich haben uns im organisatorischen Bereich für das kommende Jahr auch so manche Zielsetzung gegeben (u.a. Neufestlegung des Verteilungsschlüssels für die Abteilungsförderung, Überarbeitung des Umgangs mit Ehrenamtspauschalen); unser oberstes Ziel ist es aber, die Verantwortlichen in den Abteilungen und unsere vielen Mitglieder bestmöglich bei dem zu unterstützen, was uns alle verbindet – die Freude am Sport!
Alexander Westphal im Namen des gesamten Vorstands
PS: Wer Interesse hat, im Tätigkeitsbericht 2019 zu schmökern, findet ihn hier